Bauer Jakob war lange Jahre als Flughelfer
bei einer Hubschraubertruppe. Es wurden hauptsächlich wertvolle Baumstämme vom Berg ins Tal geflogen, wir montierten auch Seilbahnen in nichtbefahrbarem Gelände, machten Hüttenversorgungen oder Aufräumarbeiten nach Lawinenabgängen in den österreichischen, deutschen, tschechischen und schweizer Bergen.

Um den Soli zu verpulvern, wurden damals auch die Wälder im Osten mit dem Hubschrauber gekalkt.


Der Kamax Hubschrauber hatte eine Tragkraft von 3Tonnen, die Flughelfer sollten bei jedem Flug eine maximale Auslastung erreichen.

Flughelfer müssen absolut fit und schwindelfrei sein.

Der Hubschrauber kommt wieder in spätestens 3 Minuten. Bis dahin muß das nächste Paket zum Abflug parat sein...

Der Kamax Hubschrauber hat keinen Heckrotor aber zwei gegenläufige Hauptrotoren.

Der Downwasch der Rotorblätter bringt dem Flughelfer besonders im Sommer kurzzeitige Kühlung, im Winter aber eine Staubwolke Schnee von den umliegenden stehenden Bäumen....

Bei Montagearbeiten, hier ein Sendemast, ist Millimeterarbeit gefragt, absolutes Vertrauen zum Piloten ist hier Voraussetzung.

Sprungschanzenbau in Ramsau am Dachstein

Arbeitsfliegerei ist lebensgefährlich für Piloten und Flughelfer. Der Kamax konnte wahlweise zum Rausschauen links oder rechts bestellt werden. Unser zweiter Pilot half manchmal bei einer Schweizer Firma aus. Deren Kamax war für die andere Seite zum Rausschauen gebaut, als der deutsche Kamax. Beim Wegfliegen mit Baumstämmen fiel die Kerosinpumpe aus. Eigentlich kein Problem, Seil ausklinken und mit Autorotation irgendwo notlanden. Da bei dieser Maschine auch Hupe und Seilnotwegwurf seitenverkehrt waren,drückte der Pilot auf die Hupe und stürzte ab, weil er ja das Seil nicht ausklinkte... ein tödlicher Irrtum.

Im aufziehenden Föhnsturm noch die letzten Bäume vom Berg holen. Gut zu sehen das 50m lange Seil mit dem Doppelhaken am unteren Ende. Hier hängt der Flughelfer in die eine Seite eine Ladung Baumstämme, die der Kamax auf alle Fälle schafft, in die zweite Seite dann noch zur Gewichtsoptimierung weitere Stämme. Ist die Ladung dann noch passend, prima Auslastung. Wenn zu schwer, klinkt der Pilot die zweite Seite aus und fliegt ohne Zeitverlust mit der Last der ersten Seite zum Abladeplatz.

Skilifte, die ins ewige Eis gebaut werden, wandern mit dem Gletscher mit. Wenn die Toleranzgrenzen überschritten sind, müssen Teile des Skiliftes wieder umgesetzt und neu montiert werden.

Im Starkholz genügt auch ein Stamm, um die 3 Tonnen max. Auslastung zu erreichen.Hier ein Lärchenstamm mit 4 fm.

Die Weihnachtsfeier wurde von der Hubschrauberfirma immer irgendwo in den Alpen abgehalten. Hier feierten wir auf der "urigen Hütte" bei uns.

Auch unser Hubschrauber ist letztendlich abgestürzt. Letzter Einsatz war in Flirsch in Österreich. Auf dem Bild rechts der Pilot Dieter, ein waschechter Berliner und fliegerisch ein Traumpilot.
Ein Jahr vorm Absturz meinte er mal nach meinem Unfall als Flughelfer in Oberstaufen, bei dem mich fast ein Baum erschlagen hätte.- Jakl, DU hast die sieben Leben einer Katze, aber sei vorsichtig, denn
sechs davon hast DU bereits unter mir verbraucht...
Nun, der Dieter fliegt seit seinem Absturz in Berlin als Rettungsflieger beim ADAC, auch ich habe dann als Flughelfer aufgehört...
Flughelferkollege Hans, der hier mit Dieter auf dem Foto ist, war dann im Frühling 07 in der abgestürzten Superpuma in Zell am See, bei dem alle 6 Insassen tödlich verunglückten.